Dinkel röllen

Im Gegensatz zum Weizen ist der Dinkelkern nach dem Dreschen immer noch im Spelz eingeschlossen. Erst beim sogenannten Röllen wird der Kern vom Spelz befreit. Dabei müssen Röllstein und Röllgang optimal aufeinander abgestimmt werden. Andernfalls ist die Ausbeute gewichtmässig weit unter drei Vierteln des angelieferten Dreschmaterials. Wie der Name sagt, wird der Dinkel beim Röllen gerollt; und zwar zwischen zwei Steinen, die zueinander im richtigen Abstand stehen müssen. Anschliessend sorgen Siebe und Luftströme dafür, dass die Spelze vom Korn getrennt wird. Dabei wird auch allfällig zweitklassiges Material aussortiert.

Von den 40 aktiven Röll-Mühlen befinden sich 28 Betriebe in den Kantonen Bern, Aargau und Luzern, während die anderen auf das restliche Gebiet zwischen Thurgau, Waadt und Jura verteilt sind. Damit befindet sich die Rottaler Kulturlandschaft im Herzen des Schweizer Dinkellandes. Hier wird der Dinkel übrigens bis in unsere Zeit «Chorn» genannt.