Kilbi-Lebkuchen backen

Für den Kilbilebkuchen braucht es viele Arbeitsschritte: Weizenmehl, Zucker, Wasser, Eier, Milchpulver, pflanzliches Fett, Salz und Zitronenaroma werden mit Hilfe von Triebsalz, Backpulver und sorgfältigem Bäckerhandwerk zu einem luftigen Gebäck. Wie viel Arbeit Bäckermeister Ueli Leibundgut («Liebu») für einen feinen Lebkuchen zu leisten hat, entdecken Sie in der unten nachfolgenden Bildergalerie.

Interessanterweise scheint in der Rottaler Kulturlandschaft der Kilbilebkuchen besonders zur Kilbizeit das normalste der Welt zu sein. Doch der Blick ins Internet zeigt, dass es sich dabei um eine Spezialität handelt, die zwar auch noch anderswo im Luzern- und Bernbiet hergestellt wird, offenbar jedoch kaum in diesem Ausmass wie zum Beispiel in Altbüron LU. Auch in Basel und Zürich kennen ihn bis heute nur wenige und im Kulinarischen Erbe der Schweiz ist er erstaunlicherweise nicht enthalten. Luzerner Lebkuchen oder Berner Haselnuss- und Honiglebkuchen finden sich hier hingegen schon, was einerseits vermuten lässt, dass den «weissen Lebkuchen» einfach niemand gemeldet hat. Andererseits enthält er gar keine Lebkuchengewürze und fällt damit deutlich aus der Reihe. Es ist bemerkenswert, dass der Kilbilebkuchen auch im reformierten Kanton Bern hergestellt wird. Denn Kilbi bedeutet ja «Kirchweihfest». Dieses wurde mit der Reformation im Alten Bern, ausser im Bergland, jedoch inklusive Waadt und Berner Unteraargau, grösstenteils abgeschafft. Möglicherweise trägt die bis heute fortlebende Klosterkilbi des 1848 geschlossenen Klosters St. Urban bis heute dazu bei, dass hier bis heute Kilbilebkuchen hergestellt wird. Beim «Zwirbeln» gibt’s an der Klosterkilbi in St. Urban bis heute Kilbilebkuchen aus Melchnau zu gewinnen. Hauptpreis bildet am Ende ein braunes Lebkuchenherz, die speziell in Altbüron und Zell seit jeher kunstvoll dekoriert werden.